Geschichte erinnern und Gesellschaft leben
"Wer sich seiner Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt sie zu wiederholen."
(George Santayana, spanisch-amerikanischer Schriftsteller)
Erinnerungskultur, Geschichts- und Gesellschaftsbewusstsein an der Wolfhelmschule
Die geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Bildung an der Wolfhelmschule erfolgt klassen-, jahrgangs- und fächerübergreifend und zielt schwerpunktmäßig auf die Erziehung der Lernenden zu selbstständigen, demokratisch agierenden, toleranten Individuen ab.
Vor diesem Hintergrund erhält die erinnerungskulturelle Arbeit an unserer Schule einen besonderen Stellenwert. Denn die Erinnerung vor allem an die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, an die tragischen Ereignisse und Verbrechen, aber auch an positive Entwicklungen der jüngeren Geschichte soll den Lernenden in Olfen und Datteln helfen, ein kritisch-reflektiertes Geschichts- und Demokratiebewusstsein zu entwickeln und dieses nach ihrem Übertritt ins Erwachsenenleben auch praktisch zu nutzen.
Diese erinnerungskulturelle Ausrichtung der schulischen Bildung unterliegt einem Prozess der ständigen Weiterentwicklung. Die Schüler:innen setzen sich sowohl mit der deutschen und europäischen als auch verstärkt mit der Lokalgeschichte auseinander. Sie lernen verschiedene Formen der Erinnerung kennen, befassen sich mit dem Umgang mit Geschichte in unterschiedlichen Generationen, Ländern und Kulturen.
Der Transfer dieses historischen Wissens auf das gesellschaftliche Handeln und soziale Engagement der Schüler:innen soll das zweite Ziel der erinnerungskulturellen Bildung ausmachen. So ist die Wolfhelmschule kritisch-reflektierten Auseinandersetzung mit unserer Geschichte.
Ein Grundpfeiler unserer erinnerungskulturellen Arbeit ist die dauerhafte Kooperation mit dem „Zweitzeugen-e.V.“, aus der regelmäßig kreative Workshops, Präsentationen und Ausstellungen erwachsen.
Außerdem arbeiten wir stetig an der Erweiterung unseres Fahrtenprogramms durch Gedenkstättenfahrten, bspw. zu Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs im französischen Arras oder zu verschiedenen europäischen NS-Gedenkstätten wie Sachsenhausen oder Auschwitz. Einen guten Eindruck von unseren Exkursionen vermitteln die Schüler:innenberichte über eine Fahrt nach Arras und eine Fahrt nach Krakau und Auschwitz.
Hinzu kommen regelmäßige Projekte zur sozialen und politischen Bildung, die das Arbeitsfeld der Geschichts- und Erinnerungskultur mit tagesaktuellen Diskursen verbinden.
In den nächsten Jahren möchten wir unsere erinnerungskulturelle Arbeit stärker lokalgeschichtlich ausrichten. Nach einer erfolgreichen Präsentation der Nachkriegsgeschichte im Kreis Coesfeld im Rahmen einer Ausstellung (Film zur Ausstellung) arbeitet eine Gruppe interessierter Geschichtslehrkräfte an verschiedenen Unterrichtseinheiten, die sich mit der Geschichte der Schulstandorte beschäftigt.
Insgesamt zeichnet sich die gesellschaftswissenschaftliche und erinnerungskulturelle Arbeit an der Wolfhelmschule somit durch ein buntes Spektrum vielfacher Projekte und Exkursionen aus, die den Unterrichtsalltag unserer Lernenden kreativ und motivierend erweitern.